Zitat von chris61 im Beitrag #12
An Kurbelwellenlager treten Temperaturen von bis zu 180~190°auf und in der Ölwanne sind 140° auch keine Ausnahme.
Bis 200° verliert Öl fast gar nichts an Eigenschaften, darf es auch nicht, denn Zylinderwände haben locker 200° und Kolbenringe noch mal 100° mehr
Mag ja sein und ist auch sicherlich so das einzelne Bauteile ein höhere Temperatur al 120° haben - ändert aber nix an der Tatsache das sich das Öl ständig im Bewegung befindet. Kommt also das Öl mit einer Temperatur (im besten Falle) von 80°C an einem der von Euch genannten Bauteilen "vorbei" (z. B. Zylinderwände) wird es sich nicht schlagartig auf 200°C erhitzen sondern erstmal Kälte abgeben und sich dabei um wenige Grad erwärmen. Ist ja nicht so, dass das Öl mal eben eine Pause macht und sich denkt es müsste da verweilen bis es 200°C hat.
Das Zauberwort hier heißt Ölkreislauf - in Kurzform: Der Zweck ist (des Ölkreislaufes) durch Schmierung die Reibung zwischen den Motorteilen zu veringern sowie der (Achtung aufgepasst) der Wärmeabführung. Gleichzeitig sollen Verschleißpartikel, Verbrennungsrückstände und sonstige Verschmutzungen in den Ölfilter (sofern vorhanden) gespült werden.
Wenn's gut läuft (Verkehrstechnisch) reicht die Luftkühlung des Motors und der Ölwanne sowie die verbleibende Zeit des Öles in der Ölwanne aus um das Motoröl in einem Temperaturbereich von 80° - 120°C zu halten.
So, und nun kommt der wichtige Teil und der Kern meine Aussage: Erreicht das normale Motoröl eine Temperatur von > 120°c (wie von mir geschrieben) beginnt die sogenannte Ölalterung und dieser Begriff steht für den Zerfall des Grundöls und den Abbau der Additive. Die Eigenschaften des Öles verändern sich und es bildet sich Ölschlamm und Harze.
Anderes Beispiel: Beim Bierbrauen
will man Wärme weil das den Gärungsprozess anregt und so u. a. der Alkohol entseht. In beiden Fällen erfolgt eine chemische Reaktion. Manche Öle vverwenden Viskositätsindexverbesserer (Polymere) um die temperaturabhängige Viskositätsänderung (gerade bei hohen Öl-Temperaturen (Turbo-Motoren)) zu verbessern.
Fazit: Öle verändern mit steigender Temperatur ihre Eigenschaften. Da tut's nix zur Sache ob die Zylinderwände, Pleuelauge, Turbo-Motoren oder sonstwas höhere Temperaturen haben oder nicht. Die Intervalle für einen Ölwechsel sind Empfehlungen des Herstellers weil der irgendwann mal ermittelt hat, dass das Öl bei "normaler Nutzung" des Fahrzeugs nach 10.000 Kilometern an Qualität und Eigenschaften verloren hat - sprich so
G E A L T E R T ist, das es gewechselt werden sollte. Dieser Zeitpunkt ist bei einer
dauerhaften Überhitzung des Öles halt früher erreicht.
Und noch einen oben drauf: Warum ist wohl so'n High-Tec-Öl teuer wie ein Baumarkt-Öl? Kleiner Tipp: Anteil an Additiven und deren Qualität weil die nicht im Grundöl drinne sind und industriell produziert werden müssen.
Und noch einen unten drunter: Schaut mal bei Arbeitsmaschinen (Selbstfahrer) in die Bedienungsanleitung. Da steht meist was von Ölwechsel bei XX Kilometern oder YY Arbeitsstunden. Warum wohl nur

Und ja, mit mir hat schon als Kind keiner gespielt
